Kahnfahrten im Spreewald
Ursprüngliche Natur, seltene Tierarten, denkmalgeschützte Dörfer mit traditioneller Lebensweise und ein weitverzweigtes Flusssystem: das sind die Besonderheiten des Spreewaldes. Nur etwa 100 km südöstlich von Berlin gelegen, lädt der Spreewald zum Entdecken und Entspannen ein.
Auf einer Kahnfahrt, die für Sie oder Ihre Reisegruppe individuell zusammengestellt werden kann, haben Sie die Möglichkeit, diese wunderschöne Auenlandschaft im Spreewald näher kennenzulernen. Erfahren Sie auf meiner Website mehr über meine individuellen Rundfahrten und Arrangements!
Ich freue mich auf Sie!
Ihr Rene Jahn
Kahnfahrten im Spreewald
Ursprüngliche Natur, seltene Tierarten, denkmalgeschützte Dörfer mit traditioneller Lebensweise und ein weitverzweigtes Flusssystem: das sind die Besonderheiten des Spreewaldes. Nur etwa 100 km südöstlich von Berlin gelegen, lädt der Spreewald zum Entdecken und Entspannen ein.
Auf einer Kahnfahrt, die für Sie oder Ihre Reisegruppe individuell zusammengestellt werden kann, haben Sie die Möglichkeit, diese wunderschöne Auenlandschaft im Spreewald näher kennenzulernen. Erfahren Sie auf meiner Website mehr über meine individuellen Rundfahrten und Arrangements für Gruppen!
Ich freue mich auf Sie!
Ihr Rene Jahn
Wissenswertes über den Spreewald und unsere Touren
Im Sommer 1859 erlebte der einflussreiche Dichter Theodor Fontane auf einer Kahnfahrt den Zauber dieser einzigartigen Kulturlandschaft hautnah und schrieb das Erlebte in der „Wanderung durch die Mark Brandenburg“ nieder.
Der Spreewald hat eine Menge unterschiedlichster Reisetipps zu bieten, doch jeder Gast kommt um eine Kahnfahrt nicht herum, sieht man doch erst vom traditionellen Spreewaldkahn aus den wirklichen Reiz dieser Landschaft, die alten, am Wasser gebauten Bauernhäuser, oder die auch heute noch bewirtschafteten Wiesen und Ackerflächen.
Fontane beschrieb im Jahre 1882 seine Reise durch den Spreewald und im selben Jahr hatte Paul Fahlisch, ein Lehrer und Fremdenführer aus Lübbenau, die Idee, Touristen mit dem Kahn durch das verwunschene Flussgewirr zu fahren. Zunächst wurden die traditionellen Holzkahne mit Strohsäcken ausgelegt, auf denen die ersten Besucher Platz nahmen, später wichen diese Sitzmöglichkeiten richtigen Bänken. Bis 1990 saßen alle Gäste in Fahrtrichtung und konnten sich von Ihrem Fährmann interessante Geschichten aus und über den Spreewald erzählen lassen, dazu gehören auch Sagen über dessen Entstehung oder verschiedene Bräuche, auch lustige Anekdoten bringen eine heitere Stimmung auf den Kahn.
Die größte Abfahrtsstelle ist der Große Hafen in Lübbenau, der auf eine 150jährige Tradition zurückblicken kann. Nach der politischen Wende entwickelten sich alleine in Lübbenau 4 bis 5 neue Häfen, von denen die Kahnfahrten im gesamten Sommerhalbjahr starten. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich auch Winterkahnfahrten, hat doch die Natur zu dieser Jahreszeit einen besonderen Reiz. Mit zusätzlichen Wärmedecken und Glühwein geht es auf zu einer kurzen Fahrt Richtung Lehde. Im Jahr 2014 kamen ca. 600 000 Tagegäste in den Spreewald, die Zahl der Übernachtungen lag bei knapp 1,5 Millionen.
Die Kahnfahrten haben ganz unterschiedliche Fahrtlängen, von einer kleinen Schnuppertour (1,5 bis 2 Stunden), über etwas längere Fahrten durch das Spreewalddorf Lehde von einer Dauer zwischen 3 bis 4 Stunden, bis hin zu Tagestouren ist alles möglich. Eine wunderschöne Kahnfahrt ist die 5 stündige Schleusenfahrt zu dem Gasthaus Wotschofska.
Eingebettet in ursprüngliche Natur, hat die Stadt Lübbenau 1894 ein Gasthaus errichtet, das bis 1911 ausschließlich auf dem Wasserweg erreichbar war. Auf dem Hinweg fährt man mit dem Kahn am Lübbenauer Campingplatz vorbei, passiert mehrere Schleusen und ist nach ca. 2 Stunden an dem beschriebenen Gasthaus. Nach einer Mittagspause und dem Genießen der regionalen Küche, fährt der Kahn zurück Richtung Lübbenau. Auf dem Rückweg können sich die Gäste von der reizvollen Landschaft beeindrucken lassen, ehe im Dorf Lehde noch eine kleine Kaffeepause gemacht wird.
Schon Theodor Fontane verglich dieses kleine Dörfchen mit Venedig. Ganz so alt wie Venedig ist Lehde nicht und auch italienisch hört man im Spreewald eher selten. Wer aber schon einmal eine Kahnfahrt durch Lehde gemacht hat, versteht, warum Fontane diesen Vergleich aufstellte.
Durchzogen von zahllosen Fließen, war Lehde früher nur mit dem Kahn erreichbar. 1315 wurde das Dorf erstmalig urkundlich erwähnt, damals in einer Verkaufsurkunde der Stadt Lübbenau. Von jeher war der Kahn in dieser Naturlandschaft unverzichtbar, in seiner heutigen Form kommt er seit gut 160 Jahren vor. Davor fuhren die Spreewaldbewohner mit einem sogenannten Einbaum durch die Auenlandschaft, bewirtschafteten Wiesen, holten Brennholz aus dem Wald oder erreichten ihr Gehöft mithilfe des Einbaumes.
Dieser wurde aus einem Stamm hergestellt, mit Äxten und Feuer ausgehöhlt und fahrbar gemacht. In Lehde gibt es heute noch einen traditionellen Einbaum, der auch fahrtüchtig ist und beim Lehder Dorffest für staunende Gesichter bei den Gästen sorgt. Viele Familien haben sich seit über 100 Jahren dem Kahnbau verschrieben, so blickt beispielsweise Familie Koal aus Lehde auf eine 140jährige Tradition zurück und hat weit über 600 Kähne gebaut. Verwendet werden Kiefern, die bis zu 150 Jahre natürlich gewachsen sind, die Bordwände werden über offenem Feuer gebogen. Jäger aus dem Spreewald schwören auf Holzkähne, gleitet dieser doch fast geräuschlos durch das Wasser und schreckt so das Wild nicht auf. Gegenwärtig werden zunehmend mehr Kähne aus Aluminium gebaut, diese sind nicht so pflegeaufwendig und können auch in milden Wintern im Wasser bleiben.
Das Ausdehnen der Kahnfahrsaison weit über den Oktober hinaus, bedeutet, dass die Fährleute vermehrt auf Holzkähne verzichten, was das traditionelle Handwerk des Holzkahnbauens zukünftig vor große Herausforderungen stellen wird.
Bis vor einigen Jahren endete die Saison Ende Oktober, die Nachfrage nach Winterkahnfahrten ist aber so groß geworden, dass von vielen Häfen auch in der kalten Jahreszeit gefahren wird. Ein absolutes Highlight ist dabei die Kahnfahrt vom Lübbenauer Großen Hafen zum Weihnachtsmarkt nach Lehde.
Bei winterlicher Stimmung in der Vorweihnachtszeit werden die Kähne mit zusätzlichen Wärmedecken und Glühwein bestückt, um der Kälte auf dem Wasser zu trotzen. Von Lübbenau aus geht es auf dem Wasserweg Richtung Lehde, nach ca. 30 Minuten erreichen die Gäste das Freilandmuseum im Ortskern. Wenn das Wetter mitspielt und leichter Schneefall die Museumsinsel in eine märchenhafte Winterlandschaft verwandelt, fühlen sich die Besucher in die Weihnachtszeit vor 150 Jahren versetzt, viele Traditionen dieser Zeit werden von Spreewälderin in Trachten dargeboten. Nach schönen Stunden in Lehde geht es mit dem Kahn zurück nach Lübbenau, optional wird auch eine Fackelwanderung angeboten.
Jedes Jahr am 1. oder 2. Advent gibt es samstags und sonntags je 400 Karten für diese einzigartige Kahnfahrt, wahrscheinlich könnten auch doppelt so viele Karten angeboten und verkauft werden.
Nachdem die Kahnfährleute dann 2 Wintermonate Pause und Zeit zum Erholen haben, geht es ab März schon wieder in die Vorbereitungen auf die neue Saison. So müssen die Holzkähne von innen und außen geteert werden, eventuelle Ausbesserungen an den Bordwänden vorgenommen werden oder neue Bänke gebaut werden.
Eine ganz besondere Pflege erhalten die traditionellen Kähne aus harzreicher Kiefer oder Lärche, sie werden nach dem Teeren für 2 Wochen unter Wasser gesetzt, damit das Holz verquillt und dicht gemacht wird, jetzt steht dem Einsatz für die neue Saison nichts mehr im Wege und die Fährleute warten auf die ersten warmen Tage, um den ankommenden Gästen ihre einzigartige Heimat zeigen zu dürfen.